Ein paar Gedanken zum Thema Urlaubsplanung

 

Hier habe ich mal eine kurze (natürlich nicht vollständige) Liste von Fragen zusammengestellt, die bei der Reisevorbereitung immer mal wieder auftauchen. Vielleicht hilft sie etwas weiter.

 

Die beste Reisezeit: Frühling, Sommer, Herbst - oder gar Winter?

Frühlingsstimmung in Torontos High Park. Aber was ist die beste Reiszeit? Sommer, Herbst, oder sogar Winter?
Frühlingsstimmung in Torontos High Park. Aber was ist die beste Reiszeit? Sommer, Herbst, oder sogar Winter?

Wann man nach Kanada fahren sollte, hängt natürlich in erster Linie davon ab, was man sehen und unternehmen möchte.

 

Meine bevorzugte Reisezeit liegt zwischen September und Mitte Oktober. Da ist der Ansturm kanadischer und amerikanischer Sommerurlauber vorbei, so dass man leichter erschwingliche Unterkünfte findet. Gleichzeitig laden die milden Temperaturen aber immer noch zum Wandern ein. Und vergessen wir nicht: Anfang Oktober setzt auch der Indian Summer in Ontario ein.

 

Einplanen sollte man bei einer Herbstreise, dass unmittelbar nach dem kanadischen Thanksgiving Mitte Oktober die kanadischen Nationalparks auf Winterbetrieb umschalten. Die meisten Parks sind dann zwar weiterhin geöffnet, bieten aber ein reduziertes oder eben winterspezifisches Programm für die Besucher.

 

Für Mai/Juni plane ich normalerweise keine Exkursionen in die Wildnis. Bei später Schneeschmelze kann es da in manchen Regionen noch Hochwasser geben, ausserdem fällt in dieses Zeitfenster regelmässig auch die Mücken-Hochsaison.

 

Der Hochsommer ist besonders für die maritimen Provinzen die perfekte Zeit, weil die Temperaturen dort eigentlich nur in diesem Zeitraum über die 20°C-Marke klettern. In Ontario und seinen westlichen Nachbarprovinzen kann es dagegen im Juli und August unerträglich heiss werden. 

 

 

Reisevorbereitung: Geplante Tour oder Fahrt ins Blaue?

Ob man nun die Reiseplanung selbst macht oder lieber dem Reisebüro überlässt, muss jeder selbst entscheiden.

 

Mich persönlich reizt es, die Zielregion selbst zu erkunden. Urlaubsplanung gibt mir Spass und Vorfreude, die ich nicht missen möchte.

 

Wieweit man bei der Planung ins Detail gehen kann oder muss, hängt im Wesentlichen davon ab, wie viele Unterkünfte/Stellplätze am Urlaubsort verfügbar sind und wie hoch die Nachfrage zur Reisezeit sein wird.

 

Mit einem Wohnmobil ist man da zweifellos am unabhängigsten. Aber auch bei einer Tour mit dem Auto muss man nicht zwangsläufig alle Unterkünfte im voraus buchen. Vorausgesetzt, man kommt an Orten mit einem einzigen Bed & Breakfast im Umkreis von 100 Kilometern nicht ausgerechnet an einem kanadischen Feiertag an oder erwartet, in der Hochsaison zu später Stunde noch auf gut Glück ein Bett für die Nacht zu finden.

 

Ansonsten kann gerade die eigene Flexibilität aber auch zu wunderbaren Begegnungen führen, wie ich in Ontario erleben durfte. Kanada hat seinen Besuchern nämlich neben Natur und wilden Tieren noch etwas mindestens genauso Interessantes zu bieten: Echte Kanadier! ;-)

 

 

Stadtmensch oder Naturbursche: Welches Abenteuer suche ich?

In Kanada warten auch kulinarische Abenteuer.
In Kanada warten auch kulinarische Abenteuer.

Neben atemberaubenden Foto-Motiven und unzähligen Naturparks hat Kanada dem Urlauber noch weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten.

 

Wer die Chance hat, sollte während seiner Reise auf jeden Fall die Gelegenheit nutzen, an einem der vielen Sport-, Musik-, Zirkus(!!!)- und Kunstereignisse oder sonstigen Festivals teilzunehmen. (Ein klein wenig Vorab-Recherche ist jedoch manchmal angebracht, da Kanadier mit dem Begriff "Festival" sehr grosszügig umgehen.)

 

Kanadische Städte sind im Vergleich zu Europa sehr jung, so dass man wenig "altertümliche" Gebäude findet. Vor allem in Quebec gibt es jedoch eine Reihe beeindruckender Kirchen zu sehen, und in den maritimen Provinzen stehen hier und da noch kleine Festungsanlagen.

 

Moderne Grossstädte wie Toronto und Vancouver sind übrigens immer wieder Drehort für amerikanische Kinofilme und TV-Serien. So kann der geneigte Cineast beim Bummel durch Torontos Innenstadt durchaus das eine oder andere Gebäude wiedererkennen.

 

 

Auto, Bus,Wohnmobil, Fahrrad, Motorrad, Eisenbahn - Trampen?

Wie man in Kanada von A nach B kommt, ist eine Frage des eigenen Geschmacks - und Budgets.

 

Der andere wichtige Faktor ist: Wie viele Personen, Gepäckstücke und Ausrüstungsgegenstände will oder muss ich transportieren?

 

Bus und Bahn bieten zum Teil erschwingliche Optionen zur Reise zwischen Grossstädten und Tourismus-Zentren. Auf dem Land oder in der Wildnis können die Verkehrsunternehmen aber wegen der grossen Entfernungen nicht in so hoher Frequenz fahren, wie man das aus Europa gewohnt ist. Der Überlandbus setzt den Reisenden zwar vor dem Nationalpark ab, aber der nächste Bus kommt unter Umständen erst ein oder zwei Tage später.

 

Mit einem eigenen Fahrzeug ist man da viel unabhängiger, kann jederzeit kurze Fotostopps einlegen und auch Orte abseits der Hauptstrasse erkunden.

 

Mit einem Wohnmobil hat man seine eigene Welt, was einen aber auch etwas von der Interaktion mit den Einheimischen abschotten kann. Und das wäre doch schade.

 

 

Reisedauer & Reisestrecke: Roadtrip oder Entdecker-Tour?

Parken in Toronto: "Bevor Sie beginnen, lesen Sie sich bitte die Aufgabenstellung gründlich durch."
Parken in Toronto: "Bevor Sie beginnen, lesen Sie sich bitte die Aufgabenstellung gründlich durch."

Grosse Weite zu erfahren (sic!) ist ein besonderes Erlebnis. Kanada bietet sich dafür natürlich an, die Entfernungen sollte man aber gerade als Europäer nicht unterschätzen. 

 

Nur mal als Hausnummer: Von

St. John's westwärts über Toronto nach Vancouver legt man etwa so viel Fahrstrecke zurück wie von Köln nach Indien (aber man ist dabei immer noch im selben Land).

 

Machbar ist so ein mächtiger Roadtrip durchaus, und reizvoll ist er auch. Möchte man jedoch eine Region näher kennen lernen, muss man fast zwangsläufig seinen Urlaub auf diese beschränken.Deshalb plane ich für meine Touren mit Tagesetappen von etwa 200km. Da hat man genug Zeit für Fotostops, Besichtigungen etc. und erreicht ohne jede Hektik das Tagesziel. Warum sich selbst Stress machen? Man ist schliesslich im Urlaub, oder etwa nicht?

 

 

Unterkunft: Camping, Hotel, Airbnb, Bed and Breakfast

Auf meinen Touren durch die Rocky MountainsNova Scotia und Neufundland, aber auch auf Ausflügen in Ontario und Quebec habe ich fast alle Arten von Unterkünften ausprobiert.

 

Das Bed & Breakfast ist für mich der klare Favorit. Es bietet für gewöhnlich nämlich neben einem bequemen Bett auch die wunderbare Gelegenheit, von der Ortskenntnis des Betreibers zu profitieren.

 

AirBnBs können auch in  Kanada eine Alternative in Gegenden sein, wo erschwingliche Unterkünfte knapp sind. Mit so einer Unterkunft kann man richtig Glück haben. Sicherheit und Qualität wie in einem lizenzierten B&B oder Hotel sind aber keinesfalls garantiert. Es empfiehlt sich in jedem Fall ein Blick auf die Bewertung des Vermieters, um zum Beispiel zu sehen, wie vielen Gästen der bereits unmittelbar vor deren Anreise die Buchung storniert hat.

 

Oft vergessen: Neben gepflegten Zeltplätzen bieten viele National- und Provinzparks eigene feste Unterkünfte an, die man über deren Websites buchen kann. Das Angebot reicht von der Jurte über die Blockhütte bis zur beheizbaren Laube für zwei. Flaggschiff ist dabei der Zelt/Hütten-Hybrid "oTentik", den ich im Fundy Nationalpark in New Brunswick ausprobiert habe.

 

 

Weitere Kostenfaktoren: Benzin, Essen, Eintrittsgelder

Kanada ist ein tolles Land, aber geschenkt bekommt man nichts.

 

Neben den offensichtlichen Kosten für Flug, Fahrzeug und Unterkünfte sollte man daher auch einen grossen Budgetposten für die vielen kleinen Ausgaben einplanen, die während der Reise entstehen.

 

Wer auswärts essen geht, ist pro Person mit mindestens $20 Dollar am Start. $250 für zwei Personen auf einer Hundeschlitten-Tour ist ein echtes Schnäppchen. Hier ins Museum, da noch zum Whalewatching, dort ein schönes Souvenir - das läppert sich schnell zusammen. Das eigene Fahrzeug möchte auch noch betankt werden. 

 

In Kanada werden Verkaufspreise übrigens immer ohne Steuer ausgewiesen, das heisst man zahlt überall etwa 15% mehr als ausgepreist.

 

 

Woran man sonst noch denken sollte

So muss der der Adapter-Stecker aussehen, damit er in eine kanadische 120Volt-Steckdose passt.
So muss der der Adapter-Stecker aussehen, damit er in eine kanadische 120Volt-Steckdose passt.

Dass man sich vor einem Auslandsaufenthalt um eine Reise-/ Auslandskrankenversicherung und die erforderlichen Reisedokumente kümmert, versteht sich ja eigentlich von selbst.

 

Obwohl die meisten elektrischen Geräte heute zwischen den nordamerikanischen 120V und den europäischen 220V umschaltbar sind, braucht man trotzdem einen passenden (Adapter-)Stecker. 

 

Wenn das eigene Fahrzeug einen USB-Anschluss hat, kann sich auch ein USB-Ladekabel als praktisch erweisen, um Telefon oder Kamera während der Fahrt wieder aufzuladen.

 

SonnenschutzInsektenschutzmittel und richtige Kleidung darf man nicht vergessen, kann man zur Not aber auch in Kanada erwerben.

 

 

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