Der Forillon Nationalpark liegt am entlegenen Ende der Gaspésie-Halbinsel. Genau wie der markante Rocher Percé ist der Park aber ein guter Grund für einen Besuch in der Region.
Nach dem Besuch am Rocher Percé ging es auf meiner Quebec Tour auf der Fernstrasse 132 weiter Richtung Forillon Nationalpark. Oft führt die Strasse dicht am Wasser entlang, so dass
man während der Fahrt oder bei einem Halt an einem der zahlreichen Aussichtspunkte immer den Sankt-Lorenz Golf sieht.
Ich erreichte bei sonnigem Wetter zügig die Kleinstadt Gaspé. In der Touristeninformation erhielt ich den Hinweis, dass in der Nachsaison selbst innerorts viele Restaurants schon gegen 17:00 Uhr schliessen.
Das war gut zu wissen, denn meine Unterkunft befand sich östlich des Nationalparks an der dünn besiedelten Küste. Und dort fährt man schon mal etliche Kilometer, bis man überhaupt ein Restaurant findet.
Der Forillon Nationalpark umrahmt einen lang gestreckten Höhenzug auf einer dicht bewaldeten Halbinsel. Die Aussichtspunkte und Wanderwege des Parks sind bei Touristen und
Schwarzbären gleichermassen beliebt, daher sieht man sich auch manchmal gegenseitig.
Auf der Westseite des Nationalparks startet der Wanderweg zum Leuchtturm von Cap-Gaspé, der am Ende der Welt ("Land's End") hoch über den Klippen thront. Ausserdem gibt es auf der Westseite des Parks ein Besucherzentrum, Zeltplätze, Strände und ein kleines Museum, das sich der Fischerei der Region widmet.
Dort kann man erfahren, welche Güter die Fischer im Tausch für ihren Fang bekamen, aber auch mit welchen Methoden die örtlichen Händler ihre Kundschaft gezielt in die Schuldenfalle trieben. Dadurch konnten sie später den Fischern niedrige Preise diktieren, aber selbst den Fisch auf Märkten in Übersee mit enormen Gewinnspannen weiterverkaufen. Kabeljau aus der Gaspésie-Region war vielerorts ein gefragter Speisefisch. Der Handel damit machte viele Leute reich, nur bei den Fischern kam davon eben rein gar nichts an.
Auf der Ostseite des Parks blickt man ebenfalls aufs Meer, das hier direkt vom Sankt-Lorenz-Strom gespeist wird. In Ufernähe gibt es ein Informationszentrum und einen schönen, kurzen
Lehrpfad mit dem treffenden Namen Prelude à Forillon. Dort werden die Landschaft, Pflanzen und Tierwelt des Parks vorgestellt. Dank der breiten Holzplanken ist der Lehrpfad sogar rollstuhltauglich.
Nicht weit entfernt bei Cap-Bon-Ami hat man vom Aussichtspunkt einen schönen Blick auf Meer und Steilküste. Mir fielen auch hier wieder eigenwillige Formen in Felswänden auf.
Zugang zum Strand hat man übrigens auch. Am Ende meines Tages fuhr ich nach einem Zwischenstopp in Cap-des-Rosiers noch ein wenig die Küste entlang, bevor ich dann mein Bed & Breakfast fand.
Etwas Zeit für Geocaching nahm ich mir bei meinem Besuch ebenfalls. Eine offizielle Challenge mit Sondermünze für erfolgreiche Cacher (wie z.B. in den Nationalparks von Cape Breton oder Banff) gab es in Forillon nicht.
Die Parkverwaltung hat aber trotzdem ein paar offizielle Caches in der Nähe markanter Punkte ausgelegt. So kommt man beim Parkbesuch quasi auf jeden Fall an Caches vorbei.
Einige der Verstecke sind anfängerfreundlich, so dass man zusätzlich zu den Natureindrücken auch gleich noch ein Erfolgserlebnis abgreifen kann. Aufpassen muss man trotzdem, denn es bleibt ja immer noch die Herausforderung, den Container unbemerkt von anderen Personen zu entfernen und nach dem Logbuch-Eintrag auch wieder ins Versteck zurückzubringen.
Insgesamt hat es mir im Nationalpark sehr gut gefallen, und beim nächsten Besuch werde ich sicher zwei Übernachtungen einplanen.
Diesmal wartete aber schon die nächste Station meiner Herbsttour. Deshalb ging es für mich auf der Route 132 den Sankt-Lorenz-Strom entlang Richtung Sainte-Anne-des-Monts. Diese Kleinstadt liegt vor den Toren eines weiteren tollen Naturparks, dem Parc national de la Gaspésie. Und über den berichte ich dann demnächst.
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