Es sieht fast so aus, als hätten wir dieses Jahr den Frühling übersprungen. In den letzten Tagen war es richtig warm und sonnig, genau richtig für die Tage der offenen Tür in Toronto.
Wie schon bei der Veranstaltung im letzten Jahr gab es viel zu sehen. Mehr als 130 öffentliche Gebäude, Einrichtungen und Institutionen öffneten ihre Türen für Besucher. Eintritt bezahlen
musste man nicht, aber bei einigen Attraktionen brauchte es eine Platzreservierung über das Internet, wie beispielsweise für Cinesphere, das IMAX-Kino am Ontario Place.
Das kugelrunde Cinesphere wurde 1971 gebaut und gilt als das erste IMAX-Kino der Welt. Das Kino war Teil des kleinen Erlebnisparks Ontario Place, der sich über drei kleine künstliche Inseln im Ontariosee erstreckt.
Die meisten Einrichtungen im Park sind heute nicht mehr in Betrieb, aber der Yacht-Hafen und eine grosse Open-Air-Bühne werden immer noch eifrig genutzt.
Nach dem IMAX-Kurzfilm-Klassiker "North of Superior" ging es für mich nach Norden. Auch meine nächsten beiden Anlaufstellen drehten sich um das Thema Film. Zunächst besuchte ich
ein analoges Filmstudio, wo mit zum Teil sehr alter Technik Animations- und Trickfilme hergestellt werden.
Danach machte ich einen technologischen Zeitsprung zu Ubisoft, einem vom Kanada's führenden Herstellern von Video- und Computerspielen. Dort wurde im Motion Capture Studio vorgeführt, wie mit Hilfe von fast 100 Kameras Bewegungsabläufe von Menschen, Tieren und manchmal auch Objekten unterschiedlichsten Blickwinkeln erfasst werden.
Dazu turnen Schauspieler in speziellen Anzügen über eine beinahe leere Bühne, spielen Dialoge oder eine Choreographie mit Bewegungsabläufen. Die dabei gewonnenen Daten helfen dann später den Programmierern, Figuren in einem Videospiel beinahe lebensecht zu animieren.
Dank moderner Technologie lassen sich heute auch Kamerafahrten, Zooms oder Perspektivwechsel simulieren, und das in einer Qualität, die an Spielfilme heranreicht. Ein gutes Beispiel dafür, wie die Ubisoft-Spieleentwickler aus Toronto oder Montreal das scheinbar ziellose Gehampel aus dem Motion Capture Studio in Alltags-, Markt- oder auch Kampfszenen verwandeln, ist der Trailer für das Videospiel Assassin's Creed Origins. Die erste Hälfte des Videos zeigt wunderschöne Stadt- und Tempelszenen aus dem antiken Ägypten, der zeite Teil zeigt eine intensive Kampfszene. (Wer also keine Gewalt sehen möchte, verzichtet besser auf das Video. Oder schaltet halt bei 1:45min ab.)
Eine weitere interessante Entdeckung gab es dann noch unter der Woche. Gemeinsam mit
einigen meiner Arbeitskollegen unternahm ich einen Spaziergang zum Allan Gardens Conservatory.
Etwas östlich von Torontos U-Bahn-Station "College" findet man nämlich in einem kleinen Park eine Reihe miteinander verbundener Gewächshäuser. Durch die kann man hindurchspazieren und dabei eine farbenfrohe Pflanzenwelt auf sich wirken lassen. Bei unserem Besuch herrschten fast 30°C Aussentemperatur.
Im Gewächshaus war es zwar sehr schwül, ansonsten liess es sich aber gut aushalten. Die Eindrücke vor Ort entschädigten allemal für die eine oder andere Schweissperle.
Fazit: Hier kann man jederzeit wieder herkommen!
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