Im Norden der Gaspésie-Halbinsel hat die Provinz Quebec ein riesiges Naturschutzgebiet eingerichtet, um in der Region den Bestand von Waldkaribus und Lachsen zu schützen. Auf meiner Herbstreise durch die Gaspésie machte ich im Park Station.
Nach meinem Besuch im Forillon Nationalpark ging meine Reise weiter an der Küste der Gaspésie-Halbinsel entlang. Erster Halt war der historische Leuchtturm Pointe-à-la-Renommée.
Dieser Turm ist nur über eine kleine Schotterpiste erreichbar, dafür steht er aber wunderbar fotogen am Hang über dem Meer.
Auf der Weiterfahrt kam ich dem Wasser dann aber noch viel näher. Die Straße 132 verläuft nämlich an vielen Stellen kilometerlang direkt am Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms.
Stellenweise sieht man da als Autofahrer am linken Strassenrand eine endlose Felswand und auf der Beifahrerseite direkt hinter der Leitplanke den Fluss. Und dieser Strom ist wiederum so breit, dass man das andere Ufer nicht erkennen kann,
Bereits ab dem frühen Nachmittag fuhr ich übrigens fast durchgehend im Schatten, weil die steilen Felswände die Sonne abschirmten. Trotzdem hat mir dieser Streckenabschnitt aber besonders gut gefallen.
Etappenziel meiner Fahrt war die Kleinstadt Sainte-Anne-des-Monts. Der Ort liegt ruhig am Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms und quasi vor den Toren des Gaspésie-Naturparks. Nur wenige Meter
entfernt vom Abzweig Richtung Nationalpark befand sich dann auch mein Hotel.
Der Flachbau mit dem Namen "Hotel & cie" erinnerte von aussen ein wenig an ein Motel, Zimmer und Service waren jedoch grosse Klasse. Ausserdem ist das angeschlossene Restaurant eine kulinarische Grösse in der Region. Das Restaurant ist derart gefragt, dass auch Hotelgäste für ein Abendessen reservieren müssen. Ich kann aber sagen: Das sollte man sich nicht entgehen lassen.
Innerorts bietet Sainte-Anne-des-Monts auch das kleine Meereskunde-Museum "Exploramer". Rund um dessen Gebäude verteilt fand ich beim Rundgang zahlreiche, teils recht originelle Kunstwerke.
Am nächsten brach ich in die Berge zum Naturpark auf. Der "National"park wird (genau wie der am Lac Temiscouata) von der Provinz Quebec verwaltet. Der Park erstreckt sich weitläufig über
ein Terrain mit zahlreichen, dicht bewaldeten Bergen, die alle etwa 1000m hoch sind.
Malerisch dazwischen getupft findet man den Reviére Sainte-Anne und mehrere kleine Bäche und Seen. Und so gibt es im Park reichlich Gelegenheit zu wandern, paddeln oder auch zu angeln.
Ich hatte bei meinem Besuch gutes Wetter. Die Wolken rissen schnell auf, und ich konnte bei Sonnenschein tolle Ausblicke geniessen. Die herbstliche Blattfärbung sorgte für gelbe und orange Tupfer in den Wäldern.
Erwähnen will ich auch die grossen Distanzen innerhalb des Parks. Beim Erkunden des westlichen Teils war ich zum Beispiel nach dem Verlassen der Haupstrasse erst einmal 10km
bergauf und bergab auf Schotterpiste unterwegs, bevor die Besucherinformation überhaupt in Sicht kam. Danach kamen aber auch Abschnitte mit Ausspühlungen, tiefen Löchern oder auch grossen Steinen auf dem Weg. Hier wäre man mit einem geländetauglichen Fahrzeug vielleicht unbesorgt durchgefahren, aber mit meinem Mietwagen musste ich das Ganze doch deutlich vorsichtiger angehen. Letztlich lief alles problemlos, kostete aber eine Menge Zeit. Als ich zum Beispiel den Aussichtsturm am Lac Paul erreichte, überschlug ich mal kurz, dass ich für knapp 25km (!) unbefestigte Strasse fast eine Stunde reine Fahrzeit gebraucht hatte.
Zeit für Geocaching nahm ich mir natürlich auch. Eine offizielle Challenge gab es zwar nicht, dennoch waren im Park einige Verstecke zu entdecken.
Die Caches liegen überwiegend im mittleren Teil des Parks, da kann man das Suchen mit einer Wanderung verbinden oder zum Teil einfach bequem mit dem Auto vorfahren.
Die Bilder hier sind zum Beispiel von einem Cache ganz in der Nähe eines Campingplatzes, wo ich beim Verlassen des Parks kurz angehalten hatte.
Insgesamt war es ein sehr schöner Tag im Park. Nach einer weiteren Übernachtung in Sainte-Anne-des-Monts fuhr ich aber weiter gen Westen auf der Route 132. Ziel war der Parc national du Bic, bevor ich mit der Fähre über den Sankt-Lorenz-Strom übersetzte und die Whalewatching-Hochburg Tadoussac besuchte. Und darum geht es dann im nächsten Etappenbericht.
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