Eine hübsche kleine Stadt mit eigenem Wasserfall und der Naturpark am Lac Temiscouata waren die Stationen auf dem ersten Abschnitt meiner Tour. Hier ist mein Bericht.
Nach der Abholung des Mietwagens am Flughafen von Quebec City führte der Weg entlang des Sankt-Lorenz-Stroms nach Osten, allerdings zunächst weniger geradlinig als geplant. Ich
verlor im Hinweisschilder-Wald der Autobahnabschnitte 40, 440 und 540 kurz die Übersicht und fuhr zunächst ein paar Kilometer in die falsche Richtung.
Schliesslich erreichte ich aber doch problemlos mein erstes Etappenziel, die kleine Stadt Riviére-du-Loup am gleichnamigen Fluss.
An der Tourismus-Information erhielt ich jede Menge Kartenmaterial und den Hinweis, dass die Tourismus-Saison hier in wenigen Tagen ende und in anderen Regionen auf meiner Reiseroute sogar schon vorbei sei - und das Mitte September, wohlgemerkt! Das mag daran liegen, dass die Fall Colors in dieser Region tendentiell früher einsetzen als besispielsweise der Indian Summer in Ontario. Nach diesem Natur-Schauspiel geht der Tourismus so drastisch zurück, dass die Region quasi direkt in den "Winterschlaf" übergeht.
Ein weiteres interessantes Detail für die Reiseplanung: Im Herbst führen viele Flüsse weniger Wasser als im Frühjahr nach der Schneeschmelze. An den mächtigen Niagarafällen fällt dieser Unterschied kaum ins Gewicht, aber im Parc des Chutes konnte man ihn deutlich erkennen.
Am grossen Wasser"fall" fiel nämlich rein gar nichts. Trotzdem konnte man beim Spaziergang durch den Park weiter flussabwärts schöne Eindrücke sammeln.
Der Parkeingang liegt unweit der hübschen kleinen Innenstadt von Riviére-du-Loup, die auf einem Hügel über dem Rest der Stadt thront. Dort findet man zahlreiche kleine Geschäfte und Restaurants.
Dort klang mein Tag aus, bevor es für die Nacht zur nahen Jugendherberge ging. Die Unterkunft war sehr gepflegt, kaum besucht und sorgte für einen angenehmen Aufenthalt.
Am nächsten Morgen setzte ich meine Tour fort und bog ins Landesinnere Richtung New Brunswick ab. Ziel war der Nationalpark am Lac Temiscouata. Die Bezeichnung "National"park
ist etwas irreführend, denn es handelt sich hier gar nicht um eine Bundeseinrichtung. Die Regierung von Quebec nennt aber viele Provinz-Einrichtungen einfach "national", um die französischsprachige Provinz aufzuwerten.
Der Temiscouata See streckt sich über fast 40 Kilometer und rahmt auf zwei Seiten einen dicht bewaldeten Naturpark ein, der ein sehr hügeliges Gelände bereithält.
Normalerweise kann man vom Südwestufer aus bequem mit einer der beiden Fähren in den Park gelangen. Die waren in der Nachsaison aber nicht mehr in Betrieb, so dass ich einen Umweg zum Nordeingang fahren musste. Im Park konnte man dann an einigen Stellen tolle Herbstfarben sehen, während anderswo
die Farbe Grün klar dominierte. Dank 17°C und Sonnenschein wurde es ein schöner Herbstag. Positiver Aspekt der Nachsaison: Neben mir genossen anscheinend nur ein halbes dutzend weitere Gäste den Park. Da fällt es nun wirklich leicht, allen Stress hinter sich zu lassen.
Am Abend ging es auf meiner Tour dann guter Dinge weiter nach Grand Falls in New Brunswick.
Beitrag teilen:
Beiträge aus Quebec und New Brunswick
Beiträge aus Toronto und Ontario
Beiträge aus den Rocky Mountains
Beiträge über Neufundland und Nova Scotia
Urlaubsplanung, Aktivitäten und Erfahrungen