Meine kanadischen Freiluft-Erfahrungen spielten sich bisher im Temperaturbereich zwischen +38°C und -34°C (mit Windchill: -50°C) ab. Extreme Hitze bzw. Kälte sind natürlich nirgendwo angenehm, aber mit der richtigen Bekleidung lässt sich beides durchaus aushalten.
Spätestens beim Schneeschuh-Wandern mit anschliessender Iglu-Übernachtung im Nationalpark in Quebec habe ich allerdings beim Thema Kälteschutz kräftig dazugelernt. Zweckmässige Kleidung und praktische Ausrüstung sind das A und O, müssen aber nicht zwangsläufig ein Vermögen kosten.
Da es in Kanada eine Reihe von Berufszweigen gibt, die bei widrigsten Wetterbedingungen im Freien arbeiten, findet man zum Teil auch in Baumärkten und Läden für Berufsbekleidung hochwertige Kälteschutzartikel zu erschwinglichen Preisen.
Bevor man aber etwas kauft, lautet die entscheidende Frage erst einmal:
Werde ich
Wenn man das weiss, beantwortet sich die Frage nach der passenden Kleidung fast von selbst. Die teuersten Features, die in den Outdoor-Läden feilgeboten werden, zielen meist auf Aktiv-Sportler. Einem reinen Erholungs-Urlauber nützen sie unter Umständen überhaupt nichts!
Beispiel: Meine atmungsaktiven Winterstiefel sind beim Schneeschuh-Wandern eine tolle Sache, weil man durch die Anstrengung ständig neue Körperwärme produziert, die abgeführt werden MUSS. Ohne Aktivität kühlen sie aber auch schnell aus. Daher macht es beispielsweise Sinn, sich für einen Schneemobil-Ausflug gleichzeitig mit dem Fahrzeug auch die passenden Treter, Handschuhe (!) etc. auszuleihen.
Mein persönliches Credo lautet kurz und knapp: Ich brauche in erster Linie winddichte und wasserdichte Kleidung. Bei -34°C und heulendem Wind bin ich nämlich dankbar für jedes bisschen Körperwärme, das nicht durch den Wind weggeblasen wird.
Blogeintrag Eine kleine Wintergeschichte aus Toronto