Am Wochenende hatten zur Feier von Kanadas Geburtstag 150 Gebäude und Einrichtungen in Toronto ihre Türen für Besucher geöffnet. Hier sind einige Bilder.
Ein Besuchermagnet war am Wochenende die Wasseraufbereitungsanlage R.C. Harris. Die liegt so tief im Osten der Stadt, dass dort für gewöhnlich nur Anwohner vorbeikommen. Dabei ist
die Anlage aus dem Jahre 1941 nicht nur ein Technologie-Denkmal, sondern auch optisch ein Hingucker.
Die Anlage am Ufer des Ontariosees gilt als ein Vorzeigeprojekt für Art Deco und eines der spektakulärsten öffentlichen Gebäude Kanadas.
Neben den charakteristischen gelben Aussenwänden gibt es aber auch drinnen eine Menge toller Details zu sehen. Hier schreiten die Wasserwerker bei der Arbeit über endlos lange Marmorflure, die Armaturen im Filter- und im Pumpenhaus oder die Deckenbeleuchtung in den Büros wirken wie aus einer anderen Zeit. Kein Wunder, dass die Anlage schon oft als Film-Location gedient hat.
Eine weiterer Höhepunkt dieses "Doors Open"-Wochenendes war der Besuch auf dem Lakeshore Campus des Humber College. Dort wächst im Colonel Samuel Smith Park eine
moderne Bildungseinrichtung für die Unternehmer, Designer, aber auch die Krankenschwestern und Altenpfleger von morgen.
Eine interessante Mischung aus Geschichte und Moderne entsteht auf dem Campus auch dadurch, dass historische Gebäude nicht einfach weggerissen wurden.
Zahlreiche Gebäude der ehemaligen psychiatrischen Klinik aus dem frühen 20. Jahrhundert wurden erhalten und von innen modernisiert. Auf der Rückseite wurde eine Ebene geschaffen, über die alle Gebäude auch für Rollstuhlfahrer bequem erreichbar sind. Spaziert man aber auf der ehemaligen Vorderseite entlang, sieht man die Gebäude immer noch im Stil von 1889.
Kurz nach der Schliessung der Klinik war das Gelände übrigens Drehort für die populäre Filmreihe "Police Academy". Gerade im ersten Teil dieser Comedy-Reihe sieht man immer wieder das Hauptgebäude der Klinik, aber auch das Ufer des Ontariosees und natürlich der prächtige Park wurden 1984 von den amerikanischen Filmemachern toll ins Bild gesetzt.
Am Wochenende konnte man auch sehen, dass sich eine Entspannung der Hochwasserlage in Toronto leider noch nicht abzeichnet. Zwar steigt das Wasser wohl nicht weiter, aber der
anhaltend hohe Wasserstand scheint nun auch den Scarborough Bluffs zuzusetzen, die ja östlich von Toronto stellenweise bis zu 90 Meter über dem Ontariosee thronen.
Die Behörden haben jetzt davor gewarnt, die Felsen zu betreten, weil durch Erosion Landabbrüche befürchtet werden.
An vielen Stellen entlang des Sees kann man immer noch beobachten, dass die Strände momentan ungewöhnlich kurz sind.
Wir drücken weiter die Daumen und hoffen, dass sich die Lage bald entspannt.
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