Fast 70 Jahre lang war das skurrile Billig-Kaufhaus Honest Eds ein Wahrzeichen Torontos, bis es Ende 2016 die Türen schloss. Jetzt gab es zum Abschied noch einmal Kunst und Theater.
Schon kurz nach der Gründung im Jahre 1948 expandierte der Billig-Laden "Honest Eds" an der Bloor Street zum ausgewachsenen Kaufhaus. Keine Beratung, kaum Markenartikel, nur billigste
Preise. Mit dieser Strategie machte Gründer Ed Mirvish jede Menge Geld, mit dem er seinen Laden stetig erweiterte.
Mirvish hinterliess aber auch als Kunstförderer Spuren in Toronto: So kaufte er beispielsweise 1963 das zum Abriss vorgesehene Royal Alexandra Theatre in der King Street und renovierte es komplett. Das Theater ist noch heute in Betrieb.
Markenzeichen seines Kaufhauses waren neben den billigen Preisen bald auch die grossen, aber unübersichtlichen Verkaufsräume, die sich bald über mehrere Etagen in zwei Gebäuden erstreckten. In fast 70 Jahren haben sich dort unzählige Kunden auf der Suche nach dem Ausgang schon völlig verlaufen - mich eingeschlossen.
Dass Mirvish's Erben das Kaufhaus verkauften und eine Ikone Torontos bald durch ein weiteres Hochhaus ersetzt wird, stiess nicht bei allen Anwohnern auf Begeisterung. Auf jeden Fall fanden sich aber dank der Sozialinitiative Toronto for Everyone (TO4E) unzählige Helfer und Künstler, die dem Kaufhaus einen würdigen Abschied bereiteten.
Ein riesiges, buntes Labyrinth aus Kunst und Theater - besser kann man die Eigenheiten von Gebäude, Besitzer (und unserer Stadt!) kaum symbolisieren.
Vier Tage lang wurde gefeiert, gestaunt und Abschied genommen. Das Kaufhaus wird bald verschwunden sein, aber die TO4E macht weiter. Gut so.
The show will go on.
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