Nach Gros Morne ist Terra Nova der zweite grosse Nationalpark auf Neufundland. Neben Wasser und Wildnis findet man in der Region aber auch noch einige sehenswerte, kleine Dörfer.
Nach meinem Besuch auf Fogo Island führte mich meine Tour im Uhrzeigersinn weiter die Küste entlang. Ziel der Fahrt war mein Bed&Breakfast in Glovertown vor den Toren des Terra Nova
Nationalparks.Der direkte Weg über Gander wäre deutlich schneller gewesen, aber ich freute mich auf eine Fahrt auf einer Küstenstrasse mit eventuellem Zwischenstopp in einem Provincial Park.
Der Streckenabschnitt aus den Strassen 330 & 320 bot auch den einen oder anderen schönen Meerblick, blieb aber insgesamt hinter meinen Erwartungen zurück.
Ganz im Gegensatz zur Umgebung von Glovertown: Hier gab es viele schöne Fotomotive, insbesondere auf dem Weg zur entlegenen kleinen Siedlung Salvage. Nachhdem ich dort tolle Eindrücke aufgesogen hatte, ging es zum B&B für eine erholsame Nacht vor einem langen Tag im Nationalpark.
Der Gros Morne Nationalpark im Westen Neufundlands bot ja schon jede Menge Bäume. Terra Nova ist im Vergleich dazu geradezu überwuchert. Obwohl der Trans Canada Highway quer
durch den Park führt, sind viele Bereiche dichte Wildnis und daher schwer zugänglich.
Fokus des Parks ist der Schutz von Tieren, die am, im oder vom Wasser leben, darunter auch Seevögel und Meerestiere. Was sich da eigentlich so alles unter der Wasseroberfläche tummelt, erfährt man im Besucherzentrum. Dort können nämlich grosse und kleine Naturforscher in einem Schauaquarium auf Tuchfühlung mit heimischen Fischen und Krebsen gehen.
Ich nutzte das Angebot der Wildhüter und nahm an einer geführten Wanderung auf den Spuren des kanadischen Wappentieres teil. Es war schon beeindruckend zu sehen, welche Spuren eine Biberfamilie beim "Hausbau" selbst in der Wildnis hinterlässt.
Neben toller Natur findet man in Neufundland auch an jeder Ecke filmreife Ortsnamen: Von "Cow Head" über "Random Island", "Come by Chance" bis "Heart's Content." Die kleine Hafensiedlung
Happy Adventure ("Glückliches Abenteuer") fügt sich in diese Reihe nahtlos ein.
Ein Besuch in Happy Adventure lohnt aber nicht nur wegen des lustigen Namens. Zum einen hat die kleine Ortschaft rund um den Fischereihafen das eine oder andere Fotomotiv zu bieten, so dass man auf dem Weg von oder nach Salvage hier ruhig einen kurzen Halt einplanen sollte.
Zum anderen beherbergt Happy Adventure einen inzwischen gar nicht mehr so geheimen kulinarischen Geheimtipp. In dem kleinen Hotel mit dem schlichten Namen "The Inn at Happy Adventure" findet man eines der besten Fischrestaurants an der Ostküste Neufundlands. Und wenn einen in Happy Adventure die Abenteuerlust packt, kann man durchaus mal eine Portion "Cod Tounges" probieren.
Diese Spezialität aus gebratenen Fischkiemen (?) war mir von Arbeitskollegen wärmstens empfohlen worden und erwies sich als etwas gewöhnungsbedürftig, aber schmackhaft. Als Dessert rundete eine Variation aus Käsekuchen die Mahlzeit ab. Wegen der Kalorien muss man sich nun wirklich keine Sorgen machen, die verbrennt man locker beim Wandern oder Paddeln im Nationalpark.
Nach zwei Tagen in der Region ging es für mich weiter die Küste entlang auf dem Weg nach St. John's. Und darum geht es dann im nächsten Beitrag.
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