In der Notre Dame Bay im Norden Neufundlands findet man eine Vielzahl hübscher, kleiner Inseln. Wer zur rechten Zeit hier ist, kann hier Wale und Eisberge gleichzeitig beobachten.
Auf dem Weg vom Gros Morne National Park zur Insel Fogo besuchte ich diesen Sommer auch die kleine Gemeinde Twillingate. Auf dem Weg dorthin durchquert man viele der kleinen Inseln
der Notre Dame Bay. Dass man eine neue Insel erreicht, merkt man vor allem, wenn man mit dem Auto nur knapp über dem Wasser auf einer der Dammstrassen fährt, die die Inseln miteinander verbinden.
Twillingate liegt besonders dicht an der Meeresströmung, die entlang der Nord- und Ostküste Neufundlands vorherrscht. Dieser Küstenabschnitt wird auch gerne "Eisberg-Allee" genannt. Manchmal driften sogar noch im Juli Eisberge so dicht an Twillingate vorbei, dass man sie von der Steilküste aus oder natürlich bei einer Bootstour sehen kann. Die Meeresströmung transportiert aber auch Nahrung für Wale, die im Sommer auf dem Weg nach Norden hier vorbeikommen. Mit etwas Glück kann man daher in Twillingate Wale und Eisberge sogar gleichzeitig beobachten.
Bevor man Twillingate erreicht, stösst man vor den Toren des Ortes bereits auf das kleine Fischereimuseum Prime Berth. Für $10 Eintritt kann man sich im Haupthaus interessante
Exponate zur Historie des Fischfangs in Neufundland ansehen.
Am Wasser geben dann mehrere Schuppen einen Eindruck von den unterschiedlichen Arbeitsschritten der Fischerei. Vom Bootssteg des Museums gehen übrigens auch Whalewatching-Touren ab, falls man dies auf der Wunschliste hat.
Nahe des Ortsausgangs von Twillinggate liegt das kleine Heimatmuseum, das im ehemaligen Pfarrhaus untergebracht ist. Der Eintritt ist frei, und der Besucher lernt hier vieles über das Leben in der Region. Besonders interessant fand ich die bewegte Lebensgeschichte der "Nachtigall des Nordens". Die Sängerin Georgina Ann Stirling brachte es in den 1890er Jahren aus dem verschlafenen Fischerdorf Twillingate bis an die Mailänder Scala!
Hinter Twillingate findet man die Gemeine Crow Head. Dort stehen die Wohnhäuser zum Teil direkt an den Klippen der Steilküste. Die Strasse schlängelt sich noch für wenige Kilometer
bergauf Richtung Long Point. Dort steht nahe der beeindruckenden Steilküste der Leuchtturm der Insel.
Hier gibt es einen grandiosen Aussichtspunkt mit grossem Parkplatz. Von dort geht auch ein Wanderweg ab, auf dem man die Küste näher erkunden kann.
Die Aussicht von der Steilküste ist wirklich toll. Für mich gab es leider keine Eisberge zu sehen, aber ein Erlebnis war der Besuch trotzdem. Und da ich in der Nähe noch einen Geocache gefunden habe, gab es zu der herrlichen Aussicht noch ein kleines Erfolgserlebnis obendrauf. Ein schöner Urlaubstag.
Beitrag teilen:
Weitere Beiträge aus Neufundland
Rocky Mountains, Maritimes, Toronto & Ontario
Urlaubsplanung, Aktivitäten und Erfahrungen