Spätestens seit Hollywood-Grössen und Polit-Prominente auf Fogo Island Urlaub machen, ist die entlegene kleine Insel im Nordosten Neufundlands ein Geheimtipp. Mit dem Brimstone Head hat die Insel eine beeindruckende Besucherattraktion, aber auch sonst gibt es viel zu sehen.
Dass in diesem Jahr unter anderem Gwyneth Paltrow und Premier Justin Trudeau auf Fogo Island Urlaub gemacht haben, nahmen die Insulaner sicher gerne zur Kenntnis. Die Publicity
können sie für das Tourismus-Geschäft gut gebrauchen. Kehrseite der Medaille ist,
dass "normalsterbliche" Urlauber im Sommer kaum noch eine erschwingliche Unterkunft auf der Insel finden. Das ging mir ähnlich, und so buchte ich stattdessen für zwei Tage eine Airbnb-Unterkunft auf der verschlafenen Nachbarinsel Change Island.
Wer totale Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, ist dort genau richtig. Und wer nach Fogo Island will, der setzt einfach morgens mit der Autofähre über, sofern die denn fährt. Die ständigen Probleme der neuen Fähre sind für die Inselbewohner nämlich derart selbstverständlich, dass sie positiv überrascht sind, wenn die Fähre denn mal pünktlich fährt. Ich hatte aber Glück, kam gut an und genoss meine Zeit auf der Insel sehr.
Nach einer angenehmen Nacht am ruhigen Nordende von Change Island stellte ich mich dann gleich morgens für die Fähre nach Fogo Island an. Nach kurzer Überfahrt ging es dann mit dem
Mietwagen Richtung Brimstone Head. Der Felsen liegt im Nordwesten der Insel vor den Toren der Gemeinde Fogo.
Dass die Erde tatsächlich eine Scheibe ist, konnten die Vertreter der Flat Earth Society wohl noch nicht schlüssig nachweisen. Aber zumindest haben sie ausgerechnet, dass sich eines der Enden (ihrer) Welt am imposanten Brimstone Head befindet.
Wie dem auch sei, der Aufstieg lohnt sich. Die Aussicht ist grandios, aber: Festhalten nicht vergessen! Der Wind ist heftig. Ob des felsigen Untergrundes ist festes Schuhwerk angebracht, damit kommt man heil hoch und kann mit etwas Glück von der Plattform am Steilufer sogar einen Eisberg oder Wal erspähen.
Neben der tollen Landschaft gibt es auf Fogo Island auch noch eine selbstgemachte Attraktion. Auf der Insel verteilt stehen mehrere futuristisch anmutende Ateliers mitten in der Landschaft.
Fogo lädt Künstler aller erdenklichen Genres ein, dort eine Weile zu wohnen und zu arbeiten. Die Luftveränderung und die tolle Aussicht helfen bestimmt bei der Inspiration.
Finanziert wird der ganze Spass mit Einnahmen aus dem Exklusiv-Hotel Fogo Island Inn, das vom selben Architekten-Team entworfen wurde wie die "Studios".
Wer im Hotel übernachten möchte, ist mit einem vierstelligen Betrag am Start. Pro Nacht. Dafür geniesst man tolle Aussicht, und trifft beim Frühstück vielleicht einen Oscar-Preisträger oder Mäzen. Weil die Studios teilweise abseits des Weges liegen, muss man nach denen manchmal etwas suchen. Aber das hat mich als Geocacher vielleicht sogar extra gereizt. Auf alle Fälle kann man sagen: Wo man auch hinschaut, auf Fogo Island gibt es immer etwas Interessantes zu sehen.
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