Mein Aufenthalt in New Brunswick war auf dieser Tour sehr kurz. Dennoch konnte ich ein paar tolle Eindrücke sammeln. Hier ist mein Bericht.
Nach meinem Aufenthalt in Prince Edward Island fuhr ich über die Confederation Bridge nach New Brunswick. Mein erster Eindruck vom Süden dieser Provinz waren die notdürftig
reparierten Strassen, die mich ständig an Flickenteppiche erinnerten.
Meine erste Station waren die Hopewell Rocks. An dieser Gesteinsformation kann man sowohl die Kraft der Gezeiten als auch den mächtigen Unterschied zwischen Ebbe und Flut sehen. Bei Niedrigwasser kann man zwischen den Felsen herumlaufen, die oben noch bewachsen sind. (Daher werden sie auch Flowerpot Rocks genannt, Blumentopf-Felsen.)
Mit der Flut kommt das Wasser zügig zurück, und der Wasserstand steigt um 16 Meter. An Besucherzentren und im Internet kann man sich über die exakten Zeiten für Ebbe und Flut informieren, damit man zur richtigen Zeit vor Ort ist.
In der Nähe des kleinen Fischerdorfes Alma befindet sich der Fundy National Park. Dort habe ich in einer interessanten Kombination aus Hütte und Zelt übernachtet. Das "oTENTik" ist wohl
am oberen Ende der Komfort-Skala angesiedelt. Die Ausstattung variiert zwar zwischen den Nationalparks leicht, aber es gibt Schlafplätze für 5-6 Personen, Tische und Stühle, eine
LED-Leuchte und eine USB-Ladestation. In einigen Parks haben die Zelt-Hütten sogar Thermostat-gesteuerte Propan-Heizungen!
Da muss man nun wirklich kein Waldschrat sein, um in der Natur zu übernachten. Der Spass ist mit $110 pro Nacht nicht billig. Wenn man aber mit Familie oder in der Gruppe unterwegs ist, relativiert sich das.
Wie alle Campsites in den Nationalparks sollte man eine Übernachtung im oTENTik im voraus reservieren, vor allem für Ausflüge in der Hochsaison oder an Wochenenden.
Am Tage meiner Weiterreise nach Saint John hatte ich zum ersten mal ungünstiges Wetter in diesem Urlaub. Es gab alle fünf Minuten intensive Regenschauer, und die Bay of Fundy schien
in dichten Nebel gehüllt. So etwas kann an der Küste natürlich vorkommen, also habe ich mich nicht weiter geärgert.
Die beiden für den Tag geplanten kurzen Wanderungen habe ich dann aber ausfallen lassen. Was nützen einem die tollsten Aussichtspunkte, wenn man nix sieht?
Die gesparte Zeit habe ich dann auf der Fahrt gut gebrauchen können. Im dichten Nebel auf nasser Strasse Schlaglöchern und Elchen auszuweichen macht keinen Spass. Aber bei langsamer Fahrt hat man deutlich bessere Chancen. Nach ca. 100km Fahrt erreichte ich schliesslich St. Martins, wo der Nebel ein wenig nachgelassen hatte. Dort war gerade Ebbe, und so begab ich mich auf eine kurze Strandwanderung. Am Ende des Strandes gibt es kleine Höhlen, die man bei Niedrig-
wasser erkunden kann. Auch bei Nebel ein schönes Erlebnis, aber ob Ebbe oder nicht - auf nasse Füsse sollte man sich dabei mental vorbereiten. Oder wasserdichte Schuhe tragen...
In Saint John begab ich mich dann auf die Autofähre nach Digby in Nova Scotia für die letzte Etappe meiner Reise. Und darum geht es dann im nächsten Beitrag.
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