Das kanadische Hockey-Team hat also die Goldmedaille gewonnen. Um das miterleben zu können, mussten die Landsleute früh aufstehen.
Durch die Zeitverschiebung von Sotschi war der Spielbeginn nämlich schon um 7:00 Uhr
morgens. Viele wollten das Spiel gemeinsam mit anderen Fans in der Innenstadt ansehen. Die erste Herausforderung: Hinkommen!
Vor neun Uhr läuft sonntags Torontos öffentlicher Nahverkehr auf Sparflamme. Wer sich an "Don't drink and drive" hält, hat da ein Problem (und wer sich nicht dran hält, erst recht). So waren die wenigen Nachtbusse total überfüllt, wie man auf einigen Twitter-Fotos sehen konnte.
Wer die Anreise bewältigt hatte, musste jetzt eine noch schwierigere Aufgabe lösen: Hineinkommen!
Die Bars und Kneipen hatten zwar fast alle geöffnet, nur platzten sie durch den Andrang aber aus den Nähten. Da muss der geneigte Hockey-Fan morgens schon mal eine Weile suchen, bis er eine Schänke findet, in die er physisch überhaupt noch reinpasst!
Ich weiss ja spätestens seit Weihnachten, dass man sich auf irische Gastfreundschaft immer verlassen kann. So fand ich denn einen Platz in einem kleinen Irish Pub. Bier bestellt, Jacke aufgehängt, hingesetzt, Freunde gefunden. Und Hockey geguckt.
Das Endspiel in Sotschi hatte die kanadische Mannschaft ziemlich schnell im Griff. So herrschte im Pub schnell eine gelöste Stimmung. Da passte dann auch mal ein Gast am Thresen auf ein Kind auf, wenn Papa rauchen gegangen ist und Mama für kleine Mädchen muss.
Nicht nur am Thresen gab es herzliches Gelächter. "Wo hast Du denn plötzlich das Baby her???" - "Ich schätze, den Kleinen habe ich im zweiten Drittel adoptiert."
In Sotschi gewann die kanadische Mannschaft souverän mit 3:0. Zuvor hatte auch das Damen-Team ja bereits die Gold-Medaille abgeräumt. Damit ist die kanadische Welt in Ordnung.
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